Die Stadt Zwickau liegt im Egronet Bereich meiner Heimatstadt Selb. Ich hörte vom August Horch Museum der Stadt. Das Museum zeigt die Geschichte des Zwickauer Automobilbaus auf. Diese gründet auf den Autoingenieur August Horch, der seine Ideen bei Benz & Co nicht umsetzen konnte.
Seine erste Konstruktion besass einen neuartigen stossfreien Motor mit Aluminiumgehäuse, die aber zu teuer zu stehen kam. 1904 konnte er mit kapitalkräftigen Geldgebern einen grossen Betrieb in Zwickau aufbauen, den er aber 1909, aufgrund Differenzen mit der dortigen kaufmännischen Leitung, verlassen musste.
1910 etablierte er ein neues Unternehmen mit Audi, welches noch heute mittels Vorsprung durch Technik wirbt. Auch dort entwickelte er zahlreiche zukunftsweisende Innovationen für den Innenbereich von Motoren und in der Bremstechnik, die zu teuer zu stehen kamen. 1925 wurde Audi von Rasmussens DKW übernommen.
Die Weltwirtschaftskrise drohte etwas später die sächsische Automobilindustrie auszulöschen. Die sächsische Staatsbank gründete daher die Autounion. Sie wurde damit zum zweitgrössten Automobilkonzern Deutschlands. Mit Sitz in Chemnitz schloss sie folgende Marken ein:
- Audi
- DKW
- Horch
- Wanderer.
Symbol für diesen Zusammenschluss wurden die vier Ringe, welche noch heute Audis zieren. Bis zum zweiten Weltkrieg erlebte die Autounion eine Glanzzeit, spannende Autorennen entwickelten sich zu einem Volksspektakel. Der Silberpfeil gewann in Konkurrenz zu Mercedes Benz und Alfa Romeo viele Rennen. Am Ende lag der Geschwindigkeitsrekord sogar bei über 430 kmh.
Nach dem Krieg wurden zunächst Nutzfahrzeuge in Zwickau hergestellt. 1957 entstand der Trabant für die damalige Bevölkerung. Dessen Karosserie besteht aus Duroplast, was dem Mangel an Blech geschuldet war. Duroplast besteht aus einer Kombination von Kunstharz und Baumwolle.
Seit 1990 gehören die Werke dem Volkswagen-Konzern an, der in moderne Fahrzeugwerke investiert. Heute werden in Sachsen 220’000 Fahrzeuge, 700’000 Motoren und 980’000 Getriebe gefertigt.
Wunderbar spiegelt das Museum die Geschichte. Die vielen Oldtimer sind stilvoll arrangiert. Den Gästen werden Führungen angeboten, an welchen «Herr Horch» über die fesselnde Geschichte berichtet. Diese gehört zur europäischen Geschichte der Industriekultur.
In Erinnerung wird mir immer die Geschichte der Silberpfeile bleiben. Während des Horchens erlebte ich lebendiges Schöpfertum und Ingenieurkunst. Das Museum ist barrierefrei und wirbt mit folgenden Besucher-Höhepunkten:
- 70 Oldtimer-Exponate
- Silberpfeilrennen als Audiovision
- Trabi tunen
- Friedensfahrt erleben
- Simulationsfahrt
- Riesenkugelbahn von VW
- Feines Museumsrestaurant.
Ich fühlte mich im Museum sehr wohl. Die Präsentationen erlebte ich als grossartig, die Mitarbeiter als äusserst hilfsbereit und freundlich. Die Tortenstücke im Cafe schmeckten ausgezeichnet.
August Horch Museum
Audistr. 7
D-08057 Zwickau
+49 375 2717 380
info@horch-museum.de
horch-museum.de
Öffnungszeiten:
Dienstag-Sonntag 9:30-17:00h
Zwickau ist ebenso der Geburtsort des berühmten Komponisten Robert Schumann. Die Tourismus-Info bietet schöne Führungen an, auch in Kombination mit dem August Horch Museum. Zu folgenden Führungen gewährten wir uns einen kurzen Einblick, diese können gebucht werden:
- Träumerei mit Schumann
- Automobilgeschichte erfahren
- Zeitreise mit den Priesterhäusern
- Geniesser Stadtführungen.
Weitere Infos
Zwickau Tourismus
Hauptstr. 6
D-08056 Zwickau
+49 375 2713 247
tourist@kultur-z.de
www.zwickautourist.de








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