Dieses “oder” in der Frage wird der Antwort keineswegs gerecht; es bräuchte nämlich beides. Ballungszentren könnten ohne öffentlichen Verkehr keinen Verkehrsfluss mehr ermöglichen, aber im ländlichen Raum fehlt es an Fahrgästen. Es ergibt stadtauswärts keinerlei Sinn, tonnenschwere Busse fahren zu lassen, wenn schon Busse, dann eher Kleinbusse. Dabei kostet der Fahrer am meisten.
In Spalt entdeckte ich eine Mitnahmehaltestelle. Dort sollten bereitwillige Autofahrer jemanden in die nächste Stadt oder zur Bahnstation mitnehmen. Nur stand dort niemand, und als ich über zehn Minuten an der Stelle wartete, hielt auch kein Auto an.
Oder eine andere Idee wäre, dass ein Anbieter einer Gemeindeverwaltung kostenlos ein Auto zur Verfügung stellt, dieses komplett mit Werbung bedeckt. Im Sinne der fraglichen Werbetreibenden soll dieses Auto bewegt werden. Die Werbetreibenden würden dann alle Fahrten finanzieren. Wer es leiht, sollte hingegen das Benzin für seine Fahrt/en berappen und einen Wartungsbeitrag entrichten. Auch solche oder ähnliche Angebote werden allerdings kaum genutzt.
Die Möglichkeit, hier etwas zu ändern, liegt bei jedem einzelnen, und Bedürfnisse der Mobilität sind individuell. Doch heute greift Angst um sich, und ein daraus resultierend egoistisches Verhalten geht eher vor Hilfsbereitschaft. Zumal Mobilität natürlich Privatsache ist. Aber wer hier eingeschränkt ist, hat tendenziell das Nachsehen.
Wie könnte sich das ändern? Durch Initiativen der Politik, die von der Bevölkerung getragen werden – und vielleicht ein bisschen durch diese Zeilen.